Nagaur ist der Verwaltungssitz des gleichnamigen Nagaur Distrikts. Die Stadt liegt auf halbem Weg zwischen Jodhpur und Bikaner. Die Anfänge der Stadt reichen bis ins 4.Jahrhundert bevor Christi Geburt zurück. Naga Kshatriyas gründete Nagaur, früher unter dem Namen Khatwan bekannt. Der Clan der Nagas herrschte viele Jahrhunderte über die Region, bis im 7. Jahrhundert die Chauhans die Macht übernahmen. Nagaur wurde zum Ausgangspunkt der Invasion der Muslime aus Zentralasien. Das Nagaur Fort spielte dabei eine zentrale Rolle. Den muslimischen Einfluß kann man auch heute noch an vielen Punkten dieser befestigten Wüstenstadt erkennen: Der Akbars Moschee mit ihren fünf Kuppeln oder an der Shams Moschee. Besonders reizvoll sind die von den Moguln angelegten Gärten.
Mit einer Fläche von 17.718 qkm ist der Nagaur Distrikt heute der fünftgrößte Bezirk Rajasthans. Der Distrikt ist Teil der Wüste Thar; hier dominieren karge Ebenen, Hügel und Sanddünen die Landschaft. Entsprechend heiß und trocken sind die Sommermonate. Häufig fegen Sandstürme über das Land. Die Regenzeit ist sehr kurz von Ende Juli bis Mitte September, der durchschnittliche Niederschlag liegt bei spärlichen 360 mm p.a.. Beste Reisezeit sind die Wintermonate von November bis Anfang März. Im Februar findet hier auch das Ramdev Pasumela statt, ein riesiger Kamel- und Viehmarkt verbunden mit dem üblichen Jahrmarktsrummel. Ein zweites Event ist der Tejajiu – Jahrmarkt im August.