Dholpur

Dholpur (oder nach andrer Schreibweise auch Dhaulpur) war einst eines der eigenständigen Fürstentümer der Rajputen, 1001 wurde Dholpur gegründet,1505 Gohad. Es wechselte öfter seine Herrscher, mal wurde es von Gwalior, mal von Bharatpur annektiert. 1806 wurden Dholpur und Gohad zum Fürstentum Dholpur vereinigt und als britisches Protektorat der Krone unterstellt. 1949 folgte der Anschluss an Indien und der Beitritt zum Bundesstaat Rajasthan.
Dholpur liegt am Ostrand von Rajasthan in Nachbarshaft zum Distrikt von Bharatpur. Im Norden grenzt der Distrikt von Dholpur an Uttar Pradesh, im Süden an Madhya Pradesh und den Karauli Distrikt im Westen. Dholpur liegt zwischen Agra und Gwalior, nach Delhi sind es rund 250 km. Dholpur liegt an einer wichtigsten Eisenbahnstrecken und am National Highway NH3 von Delhi nach Mumbai. Dholpur bildet zusammen mit Delhi und Jaipur das sogenannte Goldene Dreieck Indiens.
Dholpur hat 92.000 Einwohner (nach der Volkszählung von 2001). Dholpur ist bekannt für seinen roten Sandstein, der hier in der Umgebung abgebaut wird, mit ihm wurde das Rote Fort und viele andere Paläste Rajasthans errichtet. Heute wird er als Dholpur White, ein grauer Sandstein, in alle Welt exportiert. Ansonsten lebt die Bevölkerung im Distrikt vor allem von der Landwirtschaft. Dholpur liegt noch immer abseits der Touristenströme und muss vom Tourismus erst noch „entdeckt“ werden. Obwohl es einiges zu sehen gibt:
Nihal Tower von Rana Nihal Singh erbaut.
Talab-E-Shahi, ein See, etwa 27 km von Dholpur entfernt. Der See und das Jagdschloss von Prinz Shah Jahan wurden 1617 angelegt, später wurden Schloss und See von der Herrschern von Dholpur übernommen. Der See zieht im Winter große Scharen von Zugvögeln an, die hier überwintern.
Der Wasserfall von Damoye in Sarmathura, eine der Hauptattraktionen für Besucher aus ganz Rajastahn. Eindrucksvoll ist er vor allem in der Regenzeit zwischen Juli und September. Der Wasserfall liegt in einem großen und immergrünen Waldgebiet mit einem reichen Bestand an Wildtieren.
Der Machkund Tempel, etwa 4 km von Dholpur entfernt. Ein seit der Antike geheiligter Platz, der viele Pilger anzieht. Der Tempel ist nach Raja Muchchhkund genannt. Der Legende nach soll Muchchhkund hier im Schlaf vom Dämon Kaal Yaman geweckt worden, als dieser Lord Krishna verfolgte, doch der Dämon verbrannte zu Asche, den Raja Muchchhkund stand unter göttlichem Schutz.
Sher Shikar Gurudwara, eine Pilgerstätte der Sikhs in Machkund bei Dholpur.

Der Shiva Tempel an der Gwalior Agra Road.
Das Khanpur Mahal – ursprünglich als Freudenhaus für den Moghulkaiser Shah Jahan gebaut.
Das Shergarth Fort südlich von Dolphur, von Sher Shah Suri auf den Resten eines Hindu Forts errichtet.

In der Umgebung von Dholpur gibt es auch mehrere Naturschutzgebiete:
Das Ramsagar Sanctuary: Im Ramsagar Lake tummeln sich zahlreiche Krokodile, Schlangen und Fische. Man sieht zahlreiche Wasservögel, Kormorane, Moorhühner, Flussseeschwalben, Ringeltauben, Sandpfeifer, grüne Nachtreiher, Purpurreiher und andere Vogelarten. Auf dem See überwintern viele Enten und Gänse.
Das Van Vihar Wild Life Sanctuary, ursprünglich ein Wildreservat der Herrscher von Dholpur auf dem Vinhyan Plateau.
Das National Chambel (Gharial) Wildlife Sanctuary. Der Chambel ist einer der wichtigsten weitgehend sauberen, unverschmutzten Flüsse Nord-Indiens und bietet eine reichen Flora und Fauna Lebensraum. Hier sieht man dem vom Aussterben bedrohten Ganges Flussdelphin und das Gavial, eine indische Krokodilart. Das Schutzgebiet wurde 1978 gegründet und bildet grenzüberschreitend mit benachbarten Schutzzonen in Madhya Pradesh und Uttar Pradesh eine Gesamtfläche von 5.400 qkm.

Das Gangesgavial (Gavialis gangeticus) Photo: Jonathan Zander GNU Free Documentation License, Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Indian_Gharial_Crocodile_Digon3.JPG&filetimestamp=20080223165011