Chittorgarh

Das Chittorgarh Fort aus dem 8.Jahrhundert ist die älteste, noch erhaltene Festung Rajasthans. Chrttorgarh liegt auf einem Hügel uns erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 280 ha. Im Mittelalter lag auch die Stadt Chittor innerhalb der Festungsmauern. Die heutige Stadt, die Lower Town, wurde westlich vom Festungshügel angelegt. Jenseits des Flusses gibt es einen weiteren, modernen Stadtteil mit Bahnhof und Buszentrum.

Das Fort hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Chittorgarh wurde im Laufe seiner Geschichte dreimal von muslimischen Heeren aus Delhi erobert: 1303 überfiel Alaadddin Khijii die Festung, um sich dafür zu rächen, dass ihn die schöne Padminin zurückgewiesen hatte. Bei den Kämpfen starben mehr als 7000 Männer der Rajputen, und die Maharani Padmini folgte ihnen mit ihrer gesamten Gefolgschaft in den Flammentod.

1335 überfiel der Sultan Bahadur Shah von Gujarat das Fort und richtete ein schreckliches Gemetzel an. 32.000 Männer hüllten sich als Märtyrer in safranfarbenen Gewänder und ritten hinaus dem sicheren Tod entgegen. Darauf begingen ihre Frauen, geführt von Rani Karnawati Jauhar, rituellen Selbstmord – death before dishonour – Tod vor Entehrung.

1558 schließlich machte der Moghulkaiser Akbar das Fort dem Erdboden gleich. Akbar tötete – so wird berichtet – ungefähr 40.000 unschuldige Bewohner, die sich versammelt hatten, um der Schlacht zuzusehen. Erneut beginnen die Frauen Jauhar, den rituellen Selbstmord. Die Burgtore öffneten sich, und 8.000 Männer ritten – festlich gekleidet – dem Tod entgegen. Maharana Udai Singh flüchtete nach Udaipur und baute es als Hauptstadt aus. 1616 wurde die Festung an die Rajputen zurückgegeben. Aber Udaipur blieb weiterhin Hauptstadt. Heute lassen die Ruinen noch etwas von der einstigen Größe dieser Festungsanlage erahnen.