Jaipur

Jaipur – Pink City
Jaipur ist die Hauptstadt von Rajasthan und zugleich auch die größte City dieses Bundesstaates. 2005 zählte sie 2,3 Millionen Einwohner. Jaipur liegt 200 km westlich von Agra, nach Delhi sind es etwa 300 km. Sie ist die wichtigste Drehscheibe für den regionalen und nationalen Verkehr in Rajasthan, zugleich die wichtigste Industriestadt mit dem Schwerpunkt auf der metallverarbeitenden, der Textil- und der chemischen Industrie. Auch kulturell hat Jaipur einiges zu bieten mit Universität, Theater und Museen.
Dem Touristen ist Jaipur vor allem als Pink City (der rosafarbenen Stadt) bekannt. 1725 begann Sawai Jai Sing mit dem Bau der Stadt. Bereits damals wurde die Gebäude mit rosa Farbe getüncht, man wollte damit den aus rosa Sandstein errichteten Moghulstädten imponieren. 1876 wurde die Fareb erneuert, da der prince of Wales erwartet wurde. Seit damals ist die Farbe geblieben, und Jaipur wurde als Pink City bekannt.
Jai Singh war ein mächtiger, aber besonnener Herrscher, der der Region Frieden und Stabilität bringen wollte. Er verlegte seinen Herrschaftssitz von Amber in die neu entstandene Hauptstadt Jaipur. Die Stadt war von vorneherein großzügig geplant, auch heute noch fallen die breiten Straßen positiv auf. Heute nimmt der Autoverkehr auch in Jaipur rasant zu, aber es bleibt immer noch Platz für Ochsenwagen und Kamelkarren, sowie die Scharen von Radfahrern. De gesamte Stadtplanung folgte dem Rechteckmuster der Shilpa Shastra, einem alten Buch hinduistischer Baukunst. Die Altstadt ist von einer Stadtmauer mit sieben Toren umgeben. Jaipur hat sich längst über diese Grenzen hinaus ausgedehnt und wächst langsam mit seinen Nachbarstädten zusammen.
Bereits im 18. Jahrhundert zog Jaipur Kunsthandwerker und Künstler aus allen Landesteilen magisch an. Jaipur erlebte eine Blütezeit traditioneller Handwerksbetriebe, die mit der Herstellung von Batikstoffen, Schmuck und Emaillearbeiten, Schnitzereien, lederarbeiten und anderen Produkten beschäftigt waren.
Nachdem Indien unabhängig geworden war, wurde das Fürstentum Jaipur 1949 mit Bikaner, Jodhpur und Jaisalmer zusammengelegt, und Jaipur wurde 1956 Hauptstadt von ganz Rajasthan.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Jaipurs liegen innerhalb ihrer Stadtmauern. Weltberühmt und Wahrzeichen der Stadt ist der Palast der Winde, der Hawa Mahal, der Ende des 18,.Jahrhunderts gebaut wurde. Er liegt an der Mauer des City Palace. Aus den vielen Erkern und Fenstern heraus konnten die Hofdamen das Geschehen auf der Straße beobachten, ohne selbst entdeckt zu werden. Die Fassade war so angelegt, dass stets eine frische Brise durch den Palast zog und für eine angenehme Temperierung der Räume sorgte. Daher der Name „Palast der Winde“. Er ist Teil der Gesamtanlage des City Palace. Der Stadtpalast wurde 1890 gebaut. In einem Teil des Palastkomplexes wohnen auch heute die Nachfahren der Rajas, während in einem anderen Teil das Sawai Man Singh Museum untergebracht ist. Der Palast nimmt ein Siebtel der Gesamtfläche der Altstadt von Jaipur ein. Innerhalb der Anlage liegen das Chandra Mahal und das Mubarak Mahal, sowie das Diwan-i-Am und das Diwan-i-Khas. Innerhalb des Palastes gibt es auch einige Tempel, darunter der Lord Krishna geweihte Govind-Devji-Tempel.

Eine der beiden Silber – Urnen im Museum des City Palace von Jaipur. Dies sind wahrscheinlich die größten Silbergefäße der Welt (Photo:snikrap, Creative Commons License 2.0 US-amerikanisch, Quelle: http://www.flickr.com/photos/snikrap/3364855216/)

Der Palast der Winde in Jaipur (Photo: Olaf Oehlsen, GNU-Free Documentation License, Quelle:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Palast_der_Winde.jpg&filetimestamp=20050322115206 )

Über die Grenzen Rajasthans hinaus sind – abgesehen vom Palast der Winde – vor allem die fünf Observatorien. Ihr Erbauer, Jai Singh II, war ein begeisterter Hobby-Astronom und entwarf viele der Instrumente, die zur Beobachtung der Gestirne gebraucht wurden, selbst. Das bekannteste ist das Jantar Mantar Observatorium. In der Anlage sieht man einige Säulen, Kreise und Dreiecke aus Ziegeln, von gelbem Gipsmörtel verputzt. Damit ließ sich schon Anfang des 18.Jahrhunderts der Lauf der Planeten und Sternen präzise berechnen. Man konnte damit auch die Zeit ablesen und sogar den Monsunregen vorhersagen. Seit 2010 ist das Observatorium UNESCO Weltkulturerbe.

Das Jantar Mantar –Observatorium in Jaipur (Photo: Knowledge Seeker, Public Domain, Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Jantar_Mantar_at_Jaipur.jpg&filetimestamp=20050330053913)
Im Stadtviertel Niwas Bagh gibt es einen zoologischen Garten, einen der ältesten Zoos von Indien. Etwas außerhalb der Altstadt gibt es eine weiträumige Parkanlage, der Ram Niwas Garten. Hier liegt auch das Albert Hall Museum aus dem Jahre 1867. Im Museum sind Teppiche, Elfenbeinschnitzereien, Gemälde u.v.m. aus allen Epochen ausgestellt.
Der Jai Mahal – Palast liegt mitten in dem malerischen See Man – Sagar. Er wurde als Herrschaftssitz für die fürstliche Wasservogeljagd eingerichtet.
Gaitor am Fuße des Nahargarh-Gebirges diente früher als Verbrennungsstätte der Fürsten von Jaipur. An der Mahrani ki Chattri wurden die weiblichen Mitglieder des Hofes von Jaipur eingeäschert. Beide Stätten strahlen auch heute noch eine friedvolle Ruhe aus. Man sieht zahlreiche Grabmäler mit in Stein gemeißelten Säulen und Stelen.

Auf dem Weg zum Sonnentempel Surya Mandir in Galta in der Nähe von Jaipur (Photo: Strudelt, Creative Commons License 2.0 US-amerikanisch, Quelle: http://www.flickr.com/photos/strudelt/4142413600/)

Jaipur (Photo: mark.bold, Creative Commons License 2.0 US-amerikanisch, Quelle: http://www.flickr.com/photos/markbold/191107163/sizes/z/in/photostream/)

Straßenmarkt in Jaipur (Photo: akaalias, Creative Commons License 2.0 US-amerikanisch, Quelle: http://www.flickr.com/photos/74845103@N00/2345646248/)
Die Gärten rund um den Tempel Kanak Vrindavan sind auch bei den Einwohnern von Jaipur ein beliebter Treffpunkt zum Picknick im Grünen. Die Vidyadhar – Gärten am Sisodia – Palast liegen auf dem Weg nach Galta. Im Palast sieht man Wandszenen aus dem Leben von Lord Krishna. In Gärten kann man in aller Ruhe umherstreifende Affengruppen und die Balz der Pfauen beobachten. In Galta selbst liegt der einzige Sonnentempel Indiens und zahlreiche Pavillons, Ziel zahlreicher Pilger.