Bikaner

Bikaner liegt im Norden von Rajasthan am Rande der Wüste Thar und hat etwa 550.000 Einwohner. Bikaner wurde 1488 von Rao Pikaji aus dem Clan der Rajputen von Rathor gegründet. Ursprünglich war dies nur eine einfache Festung aus Lehmziegeln. Erst rund ein Jahrhundert später baute Raja Singh und seine Nachkommen diese zum mächtigen Junagarh Fort, dem heutigen Stadtpalast von Bikaner, aus. Das Fort ist aus gelbem Marmor gebaut und die Räume sind mit Wandmalereien, filigranen Intarsien- und Lackarbeiten reichlich verziert. Das Junargarh Fort ist eines der best-erhaltenen Paläste aus der Zeit der Rajputen.
Die ältesten Bauten der Stadt stammen aus dem 14.Jahrhundert, zwei Jain-Tempel, benannt nach den Brüdern, die sie erbauen ließen: der Sandeshwar- und der Bhandeswar – Tempel.
Bikaner exportiert Quarzsand zur Glasproduktion bis nach Belgien und Schafwolle vor allem nach Jaipur. Heute bildet der Tourismus für die meisten Bewohne die wichtigste Einnahmequelle. Die Stadt war früher ein wichtiges Handelszentrum am Rande wichtiger Karawanenstraßen, die von Zentralasien und Nordindien aus bis in die Häfen von Gujerat führten. An diese Zeiten erinnert heute noch die Kamelfarm vor den Toren von Bikaner. Die hier gezüchteten Kamele werden aber heute nur noch bei Paraden eingesetzt.

Lohnend ist auch ein Besuch des Museums des Rajasthan State Archives, in dem umfangreiche Sammlungen von Manuskripten, Standsteinfiguren aus der Geschichte Indiens und reizvolle Sandholzschnitzereien zu sehen sind. Am Kote Gate liegen die meisten Basare.